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 Peter Schorofsky (Pe)=Schlagzeuger: Geb. am 14. Juni 1964 in Hösbach bei Aschaffenburg. Geschwister: 3 Brüder. Pe wuchs in Familienverhältnissen auf, die man im allgemeinen als wohlgeordnet bezeichnet. Drei Generationen lebten in diesem Haus in der Salzgasse, in dem auch schon Pe´s Mutter geboren war, eine bayerisch-katholische Mittelschichtfamilie ohne Skandale und existentielle Krisen. Im Vergleich zu den anderen späteren Onkelz ein glückliches Umfeld, aber auch schrecklich konservativ-langweilig. So dauerte der Weg vom Beatles- und ACDC-Fan nicht lange, und als Pe 1977 in seinem Dorf vor der Glotze saß und im "Schülerexpress" zum ersten Mal die Sex Pistols erblickte, war es um ihn geschehen. Der Berufswunsch berühmter Rockmusiker war damit nicht vergessen, doch zunächst stand etwas Realistischeres auf der Tagesordnung: Ich werde Punk.

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Kevin Richard Russel=Sänger: Geb. am 12. Januar 1964 in Hamburg-Rahlstedt. Geschwister: 1 Bruder, 1 Schwester. Der Vater ein Brite, arbeitete als Pilot bei der Lufthansa. Eigentlich keine schlechten Vorraussetzungen für eine heile Mittelschicht-Welt, doch die Realität hinter den Gardinen sah anderst aus. Der Vater war ständig unterwegs, die Mutter hatte zu trinken begonnen, die harten Sachen. Kevin und Kai mussten sie regelmäßig bei einer Nachbarin oder sonstwo einsammeln und nach Hause bringen. War der Vater ausnahmsweise einmal zuhause, gab es Krach, Geschrei und auch für Kevin nicht selten Prügel, mit Gürteln, mit Holzlöffeln oder mit der Faust, wie es sich gerader ergab! In der Schule war auch Kevin keine Leuchte: Er ging zwar zeitweise auf die Realschule, packte es aber nicht und versuchte schließlich, über ein Berufsgrundschuljahr in einer Elektrofachschule wenigstens den Hauptschulabschluss zu bekommen. Im Frühjahr 1977 verließ die Familie Russel die Großstadt Hamburg und ließ sich im beschaulichen Hösbach in Bayern nieder. Vielleicht ein Versuch, die Familienverhältnisse durch einen radikalen Orts- und Bekanntenkreiswechsel in ruhige Gewässer zu überführen. Es sollte nicht gelingen. Ein Jahr später bekamen die Russels neue Nachbarn. Jetzt passt auf! Gleich neben an zog eine Familie WEIDNER ein.

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Stephan Weidner=Bass, Songwriter: Geb. am 29. Mai 1963 in Alsfeld bei Kassel, aufgewachsen in Nieder-Ohmen bei Kassel. Geschwister: 2 Brüder. Der Vater Karl-Heinz (Jahrgang 1940) hatte schon vor Stephans Geburt eine kriminelle Laufbahn inklusive mehr als zwei Jahre Knast wegen Autodiebstahl und Einbrüchen hinter sich, jobbte zwar zu Reit der Geburt Stephans als Straßenbauer, blieb jedoch nach einer kurzen Phase der Abstinenz dem Milieu verhaftet. 1966 verließ er die Familie und stieg als Zuhälter in ein Frankfurter Bordell ein. Da er jegliche Unterhaltszahlungen verweigerte, arbeitete die Mutter von nun an ganztags, zunächst bei Hertie, dann bei einer Versicherung. Die Familie lebte dennoch in ärmlichen Verhältnissen. Im Winter fehlte das Geld zum Beheizen der Wohnung, die Wasserleitungen froren zu und die Kinder wurden bei Verwandten untergebracht. 1965 wurde die Jugendfürsorge auf die schlimmen Zustände bei den Weidners aufmerksam und ordnete die Unterbringung der beiden ältesten Söhne bei Pflegeeltern bzw. in einem Heim für "schwer erziehbare" Kinder an. Auf den Fotos jener Jahre wirkt Stephan ein wenig zu dick, ungelenk, aber auch rotzig-frech. Er litt an schwerem Asthma, wurde deshalb und wegen seiner Behäbigkeit von den anderen Jungen seiner Umgebung häufig gehänselt oder auch mal verprügelt. In der Schule galt er als jähzornig, agressiv, ein Störenfried mit miserablen Leistungen. 1976 nah der Vater Stephan überraschend in seine Obhut. Selbst ein alter Rock`n`Roller, zeit seines Lebens ein gesellschaftlicher Außenseiter und Prügelknabe, bestärkte er in seinem Erziehungsstil Stephans Neigungen zu Gewaltexzessen und permanenter Rebellion gegen Vorschriften und Normierungen jeglicher Art. Mit elf Jahren begann Stephan trotz seines Asthmas zu rauchen, mit 14 kiffte er zum ersten Mal mit seinen Freunden, meist etwas Ältere. Ende 1977 nahm er dort zu ersten Mal LSD. 1978 wird Stephan wieder einmal nicht versetzt und schließlich an eine Schule überwiesen, die sämtliche Problemfälle des Bezirks sammelte. Sein Vater der inzwischen im Frankfurter Rotlicht-Milieu eine erstaunliche Karriere gemacht hatte, nahm ihn nun mit in seinen Puff und stellte ihn hinter den Tresen. Der Narzißmus und Größenwahn Weidners, der sich später als roter Faden durch die Onkelz-Geschichte und alle Alben ziehen wird, dürfte in dieser Zeit reichlich Nahrung genommen haben.

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Matthias Röhr (Gonzo) = E-Gitarre

Geb. am 16. April 1962 in Frankfurt-Bockenheim, aufgewachsen in Kelkheim. Geschwister: 3 Brüder. Der Vater stammte aus Schlesien, die Mutter aus Ostpreusen. Zur Zeit von Gonzos Geburt bertrieb der Vater einen Lebensmittelladen, ab 1965 einen Kiosk. Er arbeitete von morgens um fünf bis abends um zehn, auch Samstags, an Sonn- und Feiertagen halbtags. Bis 1974 lebte die Familie im dörflichen Kelkheim bei Frankfurt, danach in einem Reihenhaus in Liederbach. Dort übernahm der Vater zusätzlich zum Kiosk noch eine Gaststätte mit Küche, in der nun auch die Mutter ganztägig arbeitete. Da blieb nicht viel Zeit für Gonzo und seine Brüder; die Eltern versuchten dies auszugleichen, indem sie ihre Söhne besonders streng konservativ-katholisch erzogen. Gonzo besuchte vormittags die Realschule in Kelkheim und verbrachte seine Nachmittage damit, auf der Wandergitarre von Hertie, die er nach viel Quengelei mit elf Jahren bekommen hatte, Melodien zu spielen, die ihm im Kopf herumspukten. Mit 13 verkaufte er die Gitarre, legte noch ein paar Mark drauf und kaufte sich einen gebrauchten E-Bass. Ein Mitschüler hatte wie Stephan in Hösbach einen Keller zur Verfügung, und so übten sie in jeder freien Minute zwischen Einmachgläsern und der Waschmaschine. Ein verständiger Musiklehrer brachte Gonzo in der Schulband unter, doch das genügte ihm nicht, und so spielte er in seiner Freizeit stets noch in zwei, drei weiteren Bands. Musik wurde für Gonzo immer mehr zum Lebenssinn, Heavy Metal vor allem. Da er sich nun in "richtigen" Musikerkreisen bewegte, landete er zwangsläufig auch bei Jimi Hendrix, Johnny Winter, Muddy Waters und John Lee Hooker. Und bei dem stahlharten Gitarrenkrieger Ted Nugent, dessen `78er Album "Double Live Gonzo!" er solange ständig in einer Aldi-Tüte mit sich herumtrug, bis er den Spitznamen "Gonzo" weghatte. Seinen Bass hatte er da schon längst gegen eine E-Gitarre eingetauscht, die Haare wurden länger und länger...        ...bis auch er im Fernsehen zum ersten Mal die Sex Pistols erblickte. Ein Blitz schlug ein und veränderte Gonzos Leben. Im Sommer 1978 flog Gonzo schließlich ohne Mittlere Reife von der Realschule. Ein Jahr später war die Verwandlung perfekt: aus dem langhaarigen Schwermetaller vom Lande war ein Springerstiefel und Lederjacken mit Nieten tragender Großstadtpunk geworden. Die Punks von damals waren jedoch mit den heutigen nicht zu vergleichen, da die Punk-Szene in dieser Zeit noch unpolitisch war! Anfang Mai gelang es den Onkelz, Gonzo von seiner eigenen Band Antikörper abzuwerben. "Riesenstimmung im Lager der Onkelz: Der erste Musiker in der Band!" notiert Pe später in sein B.O.S.C-Fanzine-Tagebuch. Bereits am 8. Mai 1981 traten sie zum ersten Mal gemeinsam auf. Die Böhsen Onkelz waren komplett. Und strebten fortan nach Höherem.